In einer ersten Bestandsaufnahme legt diese Ausstellung die anthropologische Sammlung der Gipsformerei offen. Exemplarisch rekonstruiert sie Abformungsgeschichten, Namen und Identitäten der abgeformten Menschen. In der Präsentation beschränkt sie sich auf Negative, also offene und geschlossene Gussformen, die sinnbildlich eine Leerstelle lassen. Diese Leerstellen stehen für die Individuen, deren Abgüsse namenlos zum Verkauf standen, ohne dass sie sich je aktiv zur Herstellung und Weiterverwendung ihrer Abbilder verhalten konnten. Soweit dies möglich war, wurde den Formnummern ein Name zugeordnet, um die hinter den Objekten verborgenen Personen symbolisch aus ihrer Anonymität zu befreien.
3D-Digitalisierung, Virtual Exhibition, Post-Produktion: Studio Jester Blank, 2020
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