Marmor, 1. Hälfte 1.Jh.n.Chr. Kunstsammlungen und Museen Augsburg - Römisches Museum und Stadtarchäologie (Lapidarium) Das korinthische Kapitell mit Säulenanlauf besteht aus einem weißen, in den Alpen bei Sterzing abgebauten Marmor. Die gesamte Machart des Stücks schließt es eng an Beispiele aus Oberitalien an. Vielleicht hatte der Augsburger Steinmetz zuvor in Oberitalien gearbeitet. Mit dem Kapitell ist aufgrund seines Materials und seiner Maße ein ausgesprochen ambitioniertes Bauwerk zu verbinden. Da über seinen urspünglichen Verwendungskontext jedoch nichts bekannt ist, lassen sich hierzu kaum weiterführende Aussagen treffen. Jedoch deutet seine Größe -eher als auf einen (dann exorbitanten) Grabbau- auf eine öffentliche Architektur im Militärlager oder der Zivilsiedlung hin. Zahlreiche bereits in der Antike durchgeführte Reparaturen, die durch Klammerlöcher und Metallstifte dokumentiert sind, zeugen von der bewegten, mehrphasigen Geschichte des Stücks.
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